Manila

Marianna versucht zu ihrem Zimmer im  9. Stock zu kommen. Sie steigt gemeinsam mit anderen in den Fahrstuhl. Die drücken 5, Marianna drückt 9. Marianna verlässt den Fahrstuhl, geht den langen Gang entlang zu ihrem Zimmer, will die Tür öffnen, aber kommt nicht rein.

Manila

Die Tür blinkt rot. Marianna klingelt, weil sie glaubt man müsse das vielleicht zu erst tun, um die Karte frei zuschalten. [WTF]

Es blinkt weiter rot. Marianna schaut auf die Zimmernummer und steht vor 531.
Peinlich berührt flüchtet sie Richtung Fahrstuhl. Sie drückt die 9. Textet auf ihrem Handy rum. Plötzlich geht das Licht im Fahrstuhl aus. Die Türen gehen nicht mehr auf und zum 9. Stock bewegt sich der Fahrstuhl auch nicht.

Keine Panik, versucht sich die klaustrophobisch veranlagte Marianna zu beruhigen.

Das Handy funktioniert noch, sie wird nicht lebendig begraben.
Licht geht immer noch nicht.
Also betätigt Marianna den Alarm (zum ersten Mal in ihrem Leben) und teilt der Dame, die sich am andere Ende meldet panisch mit, dass das Licht ausgegangen ist und der Fahrstuhl steht.

Ob Marianna ihre Zimmerkarte dabei hat, wird sie freundlich gefragt. Klar! Die Zimmerkarte solle sie doch bitte in den dafür vorgesehen Schlitz stecken, dann geht auch das Licht wieder an und der Fahrstuhl bewegt sich.

Marianna ist das durchaus einwenig mehr als nur unangenehm. Allerdings fragt sie sich auch, ob das nicht einwenig radikal ist, Menschen ohne Zimmerkarte im Fahrstuhl bei Dunkelheit einzusperren.

Marianna bedankt sich beim Peninsula Manila, dass sie dieses Faupax diskret behandelt haben. Sie kann das Haus durchaus empfehlen.

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Marianna

Marianna ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln, studierte in Berlin Literatur-, Kultur- und Rechtswissenschaften und arbeitete in Indien, Griechenland und München. Sie lebt in Berlin, ist als Autorin, Webdesignerin und Fotografin tätig und ist süchtig nach frischem Koriander.

  1. Jutta says:

    Fahrstühle waren mir schon immer suspekt! Stell dir vor, du hättest die Tür zum (falschen) Zimmer öffnen können und vom Flur durch den Türspalt zwei nackte (bis auf die Socken), haarige Männerbeine auf einem Bett erspäht … mir passiert : ) Ich kann selbiges Hotel aber durchaus auch empfehlen! : )

    1. Marianna says:

      Fahrstühle sind mir auch suspekt! Ich hab sie sogar mehrere Jahre komplett gemieden eben aus der Angst stecken zu bleiben.

      Deine Begegnung ist ja zum kringeln komisch! :D

  2. Daniel says:

    Haha, ich kann das nachempfinden. Anderes Hotel, gleiches Prinzip: Sheraton Frankfurt Airpot.
    Daniel in den Aufzug rein, drückt 7, Tür geht zu….Daniel wartet…Tür geht auf, immer noch EG….Tür geht wieder zu, Daniel drück 7, Tür geht zu…Daniel wartet…Tür geht wieder auf, immer noch EG.
    Zuvorkommende Hotelgäste, die ebenfalls nach oben wollen aber aufgrund Daniels beladenem Flughafen-Trolly keinen Platz mehr im Aufzug finden, versuchen Daniel das Prinzip mit der Karte zu freundlich aber für Zurückgebliebene zu erklären. Sie vergessen leider zu erwähnen, dass man die Karte sofort wieder herausziehen muss.
    Tür schließt sich, Karte wird reingesteckt und bleibt dort, Daniel drückt 7…Daniel wartet…Tür geht nach wie vor im EG auf. Und noch einmal, weils so schön ist. Mittlerweile schauen alle nur noch genervt von Daniel und er bekommt wie ein kleines Kind die Karte aus der Hand genommen und wird zu seinem Stockwerk gefahren…und da an der Zimmertür ein ähnliches Prinzip herrscht, wurde Daniel von einem anderen Hotelgast bis in sein Zimmer begleitet. Es soll ja nichts mehr schiefgehen bei dem kleinen Bub! OMG!

  3. Volker says:

    Aufregende Geschichte! Hat man dir denn auch an der Rezeption gesagt, dass man im Aufzug die Karte im Notfall in den Schlitz stecken soll?
    Konntest du denn den Schlitz im dunklen Fahrstuhl überhaupt finden? :-)
    Das ist uns letzte Woche auf Mallorca so ähnlich mit dem Strom im Hotelzimmer passiert. Hat uns an der Rezeption auch keiner gesagt, dass man die Karte „in den Schlitz“ stecken soll…

    1. Marianna says:

      Nee, man hat das an der Rezeption wohl vergessen oder ich hab es einfach überhört. Mir ist der Vorgang auch nicht unbekannt, aber wenn man nicht direkt drauf hingewiesen wird, dann kommt man auch nicht drauf. Macht ja jedes Haus anders.
      Ich hab den Schlitz nur wegen meiner Handybeleuchtung gefunden.

  4. Dirk says:

    Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor. :-)
    In einem Hotel in Kaliningrad hatte ich ein ähnliches Erlebnis.
    In den Fahrstuhl rein, die 5 gedrückt und nichts funktionierte.
    Da es mir anfangs zu peinlich war an der Rezeption nachzufragen und ich außerdem, als Vertreter der männlichen Spezies, schon aus biologischen Gründen seit Geburt an eine Fragestellungsstörung habe, konnte ich mich erst nach etwa 10 Minuten dazu durchringen an der Rezeption nachzufragen und mir das Geheimnis erklären zu lassen.
    Daraufhin endlich im 5. Stockwerk angekommen, bekam ich die Tür nicht auf.
    Nach mehreren Minuten und vergeblichen Versuchen mit allerlei aberwitzigen Kombinationen die Karte am Lesegerät vorbeizuführen und den Türknauf zu betätigen, fuhr ich wieder zum Empfang des Hotels, wo man mir mit Bedauern mitteilte, dass man mir die falsche Zimmernummer notiert habe.
    Also wieder hochgefahren (so konnte ich auch mein neuerworbenes Wissen über die Bedienung des Fahrstuhls festigen) , wo sich die jetzt richtige Tür ohne Probleme öffnen ließ.
    Leider funktionierte aber im Zimmer keines der elektrischen Medien.
    Jetzt wurde es allerdings wirklich langsam ein wenig peinlich und ich beschloss das ganze erst mal auf sich beruhen zu lassen und später Nachforschungen darüber anzustellen.
    Nach einer Dusche und einem Bier, fand ich dann zum Glück den Kartenhalter neben der Tür, der den Strom freischaltet. –> http://reiseradreise.blogspot.de/2014/08/7-funfter-reiseeintrag.html

    1. Marianna says:

      Hahaha :)
      Tolle Geschichte!

      Ich hab früher auch dazu geneigt, so wenig wie möglich an Fragen zu stellen. Was auch mal darin endete, dass ich kalt duschte. Mittlerweile ist meine Hemmschwelle deutlich niedriger ;)
      Lohnt sich!

    1. Marianna says:

      Ich weiß auch nicht wie ich es geschafft hab die Panik da so zu unterdrücken. Ich glaub es war das Handy, das mich irgendwie einwenig in Sicherheit wiegte.

  5. Maya says:

    Hey, um mir bei Reisen die Ankunft/Hinreise zu sparen, habe ich mir ein Bus (Wohnmobil) geholt, welches perfekt auf meine Bedürfnisse angepasst wurde. Ist sehr bequem, einzigartig und nützlich. Hat sich sehr gelohnt.

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