Insgesamt acht Monate bin ich mit dem Rucksack durch Asien gereist. Genug Zeit, um allerlei Kuriositäten zu entdecken. Was für die Einheimischen ganz normal ist, kann mit westlichen Augen betrachtet durchaus etwas seltsam wirken. Einige Beispiele gefällig?

  • Ein Motorroller kann nicht nur als Transportmittel für Menschen, Tiere und Waren genutzt werden, sondern eignet sich auch hervorragend für ein gemütliches Mittagsschläfchen. So elegant wie die Südostasiaten würde ich das aber mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht hinkriegen.

  • Das Wahrzeichen der Flitterwochen-Insel Jeju sind die Harubang. Die Südkoreaner sind der Überzeugung, dass Frauen, welche die Nase einer der Steinfiguren berühren, schwanger werden. Das wollte ich lieber nicht testen….

Schwanger

  • Schon mal frittierte Ahornblätter gegessen? In Osaka sind die Momiji-Tempura ein beliebter Snack. Schmeckt echt lecker!
  • Im kleinen Dorf Konglor im Süden von Laos wird der traditionelle Reisschnaps mit Rinderblut gemischt. Prost!
  • Die Kirchen in Vietnam sind gut besucht. Damit alle den Text der Lieder kennen, wird er in manchen Kirchen in Ho Chi Minh City auf Bildschirmen im Karaoke-Style eingeblendet.

Kirche-Karaoke-3 Kirche-Karaoke

  • In der südkoreanischen Hafenstadt Busan hatte ich Lust auf etwas Gesundes und so bestellte ich einen Salat. Ich hab auch einen Salat bekommen – mit kandierten Früchten und zwei Eiskugeln. WTF?

Salat

  • Will man in Japan Kleider shoppen, muss man in der Umkleidekabine einen Make-up Schutz über den Kopf ziehen, damit die Kleider sauber bleiben.

Shoppen-Japan-Kopf

  • Für die Hong Kong Chinesen sind die IKEA Einrichtungen wohl etwas zu real – sie sitzen mit dem Smartphone auf der Couch, unterhalten sich am Küchentisch oder machen ein Nickerchen auf einem Sessel oder im Bett.
  • Ich bin ein großer Fan der koreanischen Küche! Doch manchmal ist sie auch etwas seltsam… Zum Beispiel die Nudeln im Eiswasser. Oder wenn man das Gericht vor dem Essen noch mit der Schere zerkleinern muss.
  • Viele Thailänder vergöttern ihren König. An seinem Geburtstag finden im ganzen Land große Festveranstaltungen statt. Mit geschmückten Straßen, Gebeten und Feuerwerken. Fast alle Menschen tragen gelbe T-Shirts (die Farbe des Königs).
  • Die japanische Hightech Toilette kann so ziemlich alles, was das Herz ähh das Hintern begehrt. Nach dem grossen Geschäft kann man sich zuerst mit spritzendem Wasser säubern und danach föhnen lassen. Währenddessen genießt man eine Klobrillen-Massage. Wasser- und Sitztemperatur lässt sich individuell einstellen. Und damit niemand die allfälligen Furzgeräusche hört, kann in manchen öffentlichen Toilette lautes Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher abgespielt werden.
  • In Kambodscha trinkt man den leckeren Zuckerrohrsaft direkt aus der Plastiktüte.

Rohrzuckersaft

  • In Japan gibt es nicht nur ein eigenes Museum zum Thema „Fertignudeln“, man kann auch gleich seine ganz eigene Mischung zusammenstellen. Und man lernt, weshalb man einen normalen Becher Nudeln niemals ins Weltall mitnehmen sollte…
  • Vietnamesen lieben Plastikstühle – in allen Größen.

Plastikschemmel

  • Der Selfie-Stick ist allgegenwärtig. Lieblingspose: Freudig in die Luft springen. Mit Selfie-Stick hüpfen klappt jedoch nicht so gut – Schade….

Selfie

  • In Vietnam entlausen sich die Menschen gerne auf offener Straße. Ein Wunder, dass ich von Läusen verschont geblieben bin.
  • Der Pärchen-Look ist sehr beliebt in Südkorea. Oft tragen sie nur die selben Schuhe, manchmal aber auch ein komplettes Outfit….

Pärchenlook

  • Normalerweise werden an den Straßenrändern Essen, Getränke oder Benzin verkauft. Nicht so in Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Dort werden lieber lebendige Fische angepriesen…

Fische-Vientiane

  • Tätowierten wird in Japan der Zutritt zu den Onsen (heißen Quellen) verweigert. Tattoos sind noch nicht üblich und werden besonders von älteren Menschen als Zeichen für kriminelle Machenschaften gedeutet.
  • Bei uns wollen alle braungebrannt sein, in Asien ist es genau anders herum. Kreideweiß zu sein ist dort das Schönheitsideal und so finden sich in Produkten wie Sonnencreme, Deos und Bodylotion Spuren von Weißmacher. Die Asiaten, die besonders wert auf eine helle Haut legen, haben noch eine weitere Strategie: Immer im Schatten bleiben und falls man doch mal in die Sonne muss, dann nur mit Regenschirm.

Schirm

  • Auf der Insel Jeju verbringen die Südkoreaner ihren Urlaub. Eine der vielen Aktivitäten: In einem Boot im Kreis fahren. Dafür nehmen einige auch gerne die lange Wartezeit in Kauf.

Boot-im-Kreis

  • Auf dem Markt in Sapa in Nordvietnam werden allerlei tote Tiere verkauft. Auch Hunde…
  • Während bei uns der Hipster-Mann Bart trägt, liegt in Hong Kong eher das Baby-Face im Trend.

BabyFacee

  • Auf den Innenwänden des weißen Tempels in Thailand findet man die Bilder von Superman, Kung-Fu Panda, Elvis und co.

Man stolpert beinahe täglich über Dinge, die man noch nie zuvor gesehen hat, wie beispielsweise Kuchen in Penis- und Brust-Optik oder einem Spagat am Baum:

Das möchtest du mit eigenen Augen sehen? Hier eine kurze aber wertvolle Werbeinfo: KLM fliegt aktuell verschiedene asiatische Destinationen stark vergünstigt an!

Warst du auch schon in Asien, fallen dir noch weitere Kuriositäten ein?

CategoriesJapan Kambodscha
Norah Steiner

Entscheidungen treffen gehört definitiv nicht zu ihren Stärken. Besonders wenn es darum geht, wo die nächste Reise hingehen soll – es gibt einfach zu viele spannende Orte zu entdecken! An einigen war sie aber bereits schon. Die Geschichten davon sammelt sie auf ihrem Blog Weltumschreibung.

  1. Kathleen says:

    Hallo Norah, die frittierten Ahornblätter würde ich auch gern mal probieren :) Etwas Kurioses aus Myanmar: Dort bestreichen vor allem Frauen und Kinder ihr Gesicht mit Thanaka, einer weiß-gelblichen Paste, die aus der Rinde des Thanaka-Baumes gewonnen und mit Wasser vermischt wird. (Ein Bild findest du hier: http://www.travelcats.de/asien/myanmar/myanmar-top-10-do-it-like-a-local/ Warum machen sie das? Einerseits dient es als dekoratives Make-up und andererseits als kühlender und straffender Sonnenschutz. Wir haben es auch ausprobiert und es hat sowohl gekühlt als auch einen Sonnenbrand verhindert.

    Liebe Grüße
    Kathleen

    1. Norah says:

      Hi Kathleen, die Thanaka Paste klingt sehr interessant. Ich hatte in Südostasien mehrmals Sonnenbrand, hätte die Paste also gut gebrauchen können :) In Myanmar war ich bis jetzt noch nicht – hoffentlich bald! Muss wunderschön sein!

  2. Frank Donszick says:

    super! der artikel gefällt mir sehr gut. kurz, bildhaft und witzig. kuriositäten aus süd-ost-asien, bei denen ich mehr als einmal gelacht habe und die mich selbst anregen, eine kleine geschichte über japanische „bedürfnispflege“ zu schreiben. danke für die inspiration

    1. Norah says:

      Hallo Frank, vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat und dass ich dich damit sogar inspirieren konnte! :)

  3. Daniel says:

    Tolle Fundstücke, Norah! Schön, dass man auf Reisen doch immer noch Neues und unbekanntes entdecken kann. Ich hätte jetzt Lust mal eine Runde mit dem Boot im Kreis zu fahren.

  4. Pingback:Wochenschau: Rostiger Eiffelturm und beschwippste Sauerstoffmasken - Entdecker Blog

    1. Norah says:

      Ja, es lohnt sich Michael! Nur leider steht der Tempel direkt neben der Straße. Das sieht man auf den Fotos jeweils nicht…. ;-) Ist aber trotzdem definitiv einen Besuch wert und kann als perfekter Zwischenstopp bei einer Überlandreise von Thailand nach Laos eingeplant werden.

  5. Steffi says:

    Hi Norah,

    wunderschöne Bilder.
    Haben mich an mein halbes Jahr in Peking erinnert.
    Jeden Tag haben wir dort irgendwas Kurioses erlebt. ;-)

    1. Norah says:

      Hallo Steffi, das glaub ich dir sofort! Nach Peking wollte ich eigentlich auch noch, nur hat es dann leider zeitlich nicht mehr geklappt – beim nächsten Mal! Dort ist es bestimmt nochmals ganz anders als in Hong Kong…

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    1. Norah says:

      Hallo Lucia, als ich beim weißen Tempel war, hatte es auch einige Reisecars an der Straße stehen, aber überlaufen war es nicht. Wahrscheinlich hatte ich einfach Glück!

    1. Norah says:

      Hi Nicole,
      Zuckerrohrsaft schmeckt einfach immer lecker – egal ob aus der Flasche, dem Becher oder eben der Tüte :-) Lustig war’s trotzdem! Man kann die Tüte auch auf den Tisch stellen und wie ein Glas benutzen…!

  9. Sebastian says:

    Super cool. Ich bin ja auch schon etwas in Asien rumgekommen, aber soviel habe Ich noch nicht gesehen. Aber vor allem die Dinge aus Korea kenne Ich auch und kann es nur bestätigen. Auf jeden Fall ein Land voller Überraschungen. Wunderschöne Fotos hasst du da übrigens.

    1. Norah says:

      Vielen Dank für das Kompliment, Sebastian! Cool, dass du dich so für Korea interessierst. Dieses Land wird von Reisenden oft außen vor gelassen, was ich nicht verstehen kann und sehr schade finde. Ein wirklich interessantes Land, welches ich eines Tages gerne erneut besuchen möchte.

      Als ich in Seoul war, habe ich sogar kurz mit dem Gedanken gespielt mir dort einen Job zu suchen. Meine Englischkenntnisse sind zwar sehr gut, aber leider wollten alle nur Muttersprachler einstellen…

      LG Norah

    1. Norah says:

      Hi Ben,
      wer auch immer diesen Selfie-Stick erfunden hat, ist jetzt bestimmt stinkreich ;-)

      Ich selbst habe weder einen Stick, noch nutze ich diese Funktion auf meinem Smartphone, aber es macht Spaß den Leuten beim Selfie machen zuzuschauen!
      …und sie dabei zu fotografieren :-)

  10. Maxence says:

    Das ist wirklich ein sehr amüsanter und interessanter Artikel. Viele Dinge wusste ich noch gar nicht. Das mit dem Boot, das im Kreis fährt finde ich sehr witzig. ;)

  11. Danke für die wunderschönen Impressionen! Die Plastiksstühle in Vietnam sind schon sehr praktisch und können locker rein- und rausgetragen werden. In Deutschland in dieser Höhe vielleicht undenkbar, aber in Vietnam sind sie bei Street Food Locations sowie Märkten üblich.

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