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Dubai. Alles voll von Superlativen.

Muhammad bin Raschid Al Maktum ist Herrscher des Emirats Dubai und Premierminister, Verteidigungsminister sowie Vizepräsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Er besitzt die Dubai, eine der längsten Motoryachten der Welt.

Die Dubai Mall in Downtown Dubai ist eines der größten Einkaufszentren der Welt und es beherbergt eines der größten Aquarien der Welt mit 33.000 Seetieren. Darunter verschiedene Haiarten, Rochen, Krokodile und so einiges mehr.
Der höchste Turm der Welt steht natürlich auch in Dubai: der Burj Khalifa.
Und der Burj Khalifa sprengt gleich mehrere Rekorde auf einmal. Mit 829,8 Meter ist er sowohl das höchste bis heute errichtete Gebäude als auch das höchste Bauwerk der Welt. Er ist das Gebäude mit der höchsten genutzten Etage, hat das höchste Dach und die dritthöchste Aussichtsplattform.
Zu seinen Füßen liegt die Dubai Fountain, und jetzt alle im Chor: Es ist das größte Wasserspiel der Welt.
Im Innern befinden sich zwei spezielle Geldautomaten, an denen man Gold-Barren in vier verschiedenen Größen (bis zu einer Unze) abheben kann.

Ich liege dem Burj Khalifa zu Füßen, starre in die erleuchtete Nacht und frag mich, wie lang man wohl bräuchte, wenn man die 800 irgendwas Meter zu Fuß rauf gehen müsste, 2.909 Stufen führen vom Erdgeschoss durchgehend bis in die 160. Etage. Wie zum Geier baut man überhaupt so ein hohes Gebäude und werden die Fenster der obersten Stockwerke überhaupt geputzt? Werden die Fensterputzer aufgrund des starken Windes dort oben nicht weggeweht?

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Ich bin vom Süden mit der Metro in die Stadt reingefahren und hab dabei erst die Absurdität dieses Ortes begriffen. Während in den Outskirts alles staubig und karg ist, nähert man sich oberirdisch der Skyline der Stadt bis man plötzlich mitten drin ist. Wie aus der Vogelperspektive braust man zwischen den glänzenden Hochhäusern hindurch.
Dazwischen thront der Burj Khalifa. 
Schnurgerade und elegant sticht er wie eine Nadel in den Himmel, winzig und behäbig wirken die anderen Hochhäuser dagegen.

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Ich geb zu, ich bin beeindruckt.
Nicht nur vom Turm. Die ganze Stadt strotzt nur so vor Dekadenz in der Superlativ-Form. Alles ist sauber, selbst plattgetretene Kaugummis sucht man vergeblich, sogar die Autobahnpfeiler sind angestrichen und mit Ornamenten verziert. 
Mitten in der Einöde, in der arabischen Wüste hat man eine Stadt erbaut und trägt das zur Schau, was in der Wüste das teuerste Gut ist: Wasser.

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Am Flughafen fließt es meterweise die Wände hinunter, in Downtown Dubai wird es ab 18Uhr jeden Abend halbstündig in spektakulärster Form verprasst. Zu verschiedenen musikalischen Stücken, ob Vivaldi, Whitney Huston oder arabischen Klängen wird das Wasser, geschmückt mit fröhlichen Farben zum Tanzen gebracht. Bis zu 50 Meter hoch können die Fontänen werden. 


Mir scheint als würde die Stadt dem Westen entgegenrufen: “Seht her, das was ihr könnt kann ich schon lange, aber noch besser, größer und höher!”


Dubai erschafft auch Land.
Vor der Küste der Stadt wurden und werden große Inseln in Form von Palmen oder auch in Form der Weltkarte aufgeschüttet, für weitere Luxusvillen, Yachthäfen und Touristenresorts. Man kann sie aus dem Flugzeug sehen.


Understatement ist hier ein Fremdwort. In Europa wird das Emirat auch aufgrund von ermangelnder Jahrtausende alter Stadthistorie als oberflächliche Prunk- und Konsumgesellschaft wahrgenommen.
Hunderte Kilometer weiter östlich auf dem indischen Subkontinent gilt Dubai als wunderschöne, erstrebenswerte Metropole. Als Beweis dafür, dass nicht nur der Westen Ordnung, Sauberkeit und hohen Lebensstandard bieten kann. 

Vielleicht ist der Grund aber, warum Dubai vom Westen häufig geringschätzig betrachtet wird, dass es uns Konkurrenz macht. Es löst den Westen und damit Europa als Ideal und Macher ab, es verlagert den Weltmittelpunkt ein empfindliches Stück Richtung Osten und stört damit unsere eurozentristische Wahrnehmung.
Und es enttäuscht den Reisenden, der den Orient, wie der Westen ihn verstehen will in Dubai sucht. Dubai bietet keine verworrenen Altstadtgassen, keine die Sinne überfordernden alten Souks und keine Ursprünglichkeit.
Das Wort künstlich fällt.
Stattdessen könnte aber auch das Wort modern fallen und hätte diesen verachtenden Unterton nicht, sondern einen Funken Anerkennung. Ich finde, das hat Dubai verdient.

Zum Abschluss noch meine Tipps für Dubai, einwenig nach dem Stadt-Motto: Klotzen nicht kleckern!

  • Metro fahren: Nehmt die rote Linie von Süden kommend.
  • Boot fahren auf dem Dubai Creek, einem der wenigen Punkte, wo die Stadt bodenständig wirkt. Hier befindet sich das Arbeiterviertel Dubais.
  • Gold abheben.
  • Weich gebettet schlafen in einem der Jumeirah-Hotels, wenn schon denn schon ;)
  • Ein paar tolle Restaurant-Tipps gibt’s bei Delicious Days.
  • Das Aquarium in der Dubai Mall bestaunen, geht auch ohne Eintritt zu zahlen.
  • Versteht sich von selbst: Den Burj Khalifa hinauffahren.
  • Wasserspiele der Dubai Fountain erleben.
  • Versuchen auf die drittgrößte Yacht der Welt zu kommen und mir hinterher verraten, wie ihr es angestellt hab. Ich wär ja schon sehr neugierig.

Die Reise wurde im Rahmen einer Pressekonferenz von TUI unterstützt.

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Marianna

Marianna ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln, studierte in Berlin Literatur-, Kultur- und Rechtswissenschaften und arbeitete in Indien, Griechenland und München. Sie lebt in Berlin, ist als Autorin, Webdesignerin und Fotografin tätig und ist süchtig nach frischem Koriander.

  1. Jürgen says:

    Sehe ich ähnlich. War zwei Mal nun schon dort, einmal dann einen Roadtrip durch die UAE gemacht. Tolle Stadt, die trotz aller vermeintlichen Künstlichkeit. Wie schnell dort soviel entstanden ist, mit welcher Konsequenz ist einfach beachtlich.

  2. Für den Burj Khalifa unbedingt Tickets vorab online buchen/reservieren. Vor Ort sind sie westentlich teurer und man muss mit einer langen Wartezeit rechnen.

    Taxi fahren kostet auch nicht viel ;-)

    Viele Grüße
    Mathias – underwaygs.com

  3. Anna says:

    Dein Artikel klingt so, wie ich mir Dubai vorgestellt habe – nur noch größer. ;-) Vielen Dank für den Bericht und die schönen Fotos!

    Herzlich,
    Anna

  4. Nadja says:

    Ohhh Dubai.. ein „kleiner“ Traum von mir, obwohl klein im Zusammenhang mit dieser großen Meterople nun wirklich gar nicht passt, aber wenn man sagt, dass andere Reiseziele vorerst noch größer sind und Dubai eher hinten ansteht, passt es doch wieder.. allerdings möchte ich wirklich, wirklich gern einmal nach Dubai, alles anschauen, den vllt auch absurden Unterschied zwischen Wüste und Stadt sehen und und und.. Wenn es soweit sein sollte.. iwann demnächst, werde ich deine Tipps mal berücksichtigen und natürlich auch alles bildlich festhalten.. :)
    Schönes Wochenende!

  5. Wenn ich diesen Artikel hier lese, möchte ich am liebsten in den nächsten Flieger steigen und nach Dubai losfliegen. Ich war vor 3 Monaten das erste Mal in Dubai und bin so fasziniert. Ich wollte schon immer mal nach Dubai und hatte Vorstellungen wie es sein wird, doch es war viel erstaunlicher als ich es mir je vorgestellt hatte!
    Ich empfehle jedem alle Tickets/Reservationen VOR der Abreise zu buchen, da sie sonst schon ausgebucht oder teurer sind!
    Liebe Grüße! https://aspeciallifeblog.wordpress.com/2016.03.20/dubai-top-5

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