Ich hatte zwei Lieblingstierarten als Kind: Bären und Wale. Die Tiersendungen dazu hab ich verschlungen, Wiederholungen störten mich gar nicht. Tierforscherin war nebst Prinzessin mein Traumberuf. Mittel zum Zweck um endlich mal Bären und Wale in freier Wildbahn zu sehen und anzufassen.

Wie ein Honigkuchenpferd hab ich mich auf Südafrika gefreut. An der Garden Route soll man ja Wale vom Land aus sehen können.
In Plettenberg hab ich Stunden angestrengt ins Meer geschaut und einige Wellen als potentielle Wale erkannt.

Gardenroute Südafrika

Der Walschreier

In Hermanus hätte ich vielleicht Wale als Wale erkannt. Dort kann man Wale vom Land aus sehen.
Wenn dort dumpfe Töne eines Kelphorns in der Stadt ertönen, ist klar: Die Wale sind da. Dann strömen die Touristen wie von der Tarantel gestochen zu den Klippen, um die letzten Riesen der Meere zu beobachten. Zwischen Juni und Dezember ist der Walschreier in Hermanus unterwegs und erleichtert den Touristen die Walbeobachtung.

„Touristenrufer“ müsste er eigentlich heißen, sagt der Schriftsteller Zakes Mda spöttisch.“ SPON

Wal-was? Walschreier, the Whale Crier, ein weltweit einzigartiger Beruf. Anfang der 90er Jahre ist der Walschreier eher als Marketinggag vom lokalen Tourismusbüro ins Leben gerufen worden, um Hermanus als Walbeobachtungsort besser zu vermarkten. Im August 1992 ertönte dann zum ersten Mal das Kelphorn des weltweit einzigen Walschreiers Pieter Claasen. In der vierten Nachfolge wird der immer noch einzigartige Beruf von Eric Davalah fortgeführt.

Walschreier_Hermanus
Credits: NH53, CC BY 2.0

Leider hab ich ihn bisher nicht selbst gesehen, den Walschreier, auch Wale nicht.
Aber in meinem Bücherregal bin ich gerade auf den „Walrufer“ von Zages Mda (Lesetipp!) gestoßen, da kam mir mein lächerlicher Versuch Wale gesehen haben zu wollen wieder in den Sinn.

Überhaupt hab ich von der Garden Route in Südafrika einfach zu wenig gesehen. Mir scheint bei dieser Auflistung von Highlights an der Garden Route als könnte man allein dort mehrere Wochen verbringen und wegen Gesas Bericht „Elefantenland“ sollte man auch wirklich im Addo Elephant Park Halt machen.

Ein paar Eindrücke:

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Marianna

Marianna ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln, studierte in Berlin Literatur-, Kultur- und Rechtswissenschaften und arbeitete in Indien, Griechenland und München. Sie lebt in Berlin, ist als Autorin, Webdesignerin und Fotografin tätig und ist süchtig nach frischem Koriander.

  1. Lisa says:

    Mein Freund und ich waren Ende September zum Walfestival in Hermanus und es war total klasse. Wir haben jede Menge Wale gesehen und tolle Fotos machen können. Ein Stück entfernt von der Innenstadt war es dann auch gar nicht mehr so voll und wir haben da sogar einen springenden Orca gesehen. Absolut empfehlenswert!

    1. Melli says:

      Ich hab dich glaube ich jetzt nicht so richtig verstanden, ihr habt einen Orca in der Innenstadt gesehen? sorry ich war noch nie in Hermanus, weiß jetzt nicht wie die Stadt liegt…

  2. Lisa says:

    Ja genau, nicht direkt von der Innenstadt aus. Hermanus liegt direkt am Meer und man kann die Promenade entlang spazieren. Ein Stück entfernt von den ganzen Cafes und den vielen Touristen haben wir dann Orcas gesehen.

  3. Eva says:

    Das ist der witzigste Beruf von dem ich seit langem gehört habe. Und das wird sofort für Stadt, Land, Fluss gemerkt. Ein echter Beruf mit „W“. :)
    Liebste Grüße an dich und ein schönes Wochenende, Eva

  4. Pingback:Unpacking Travel: Ausgabe 28 | GoEuro Blog

  5. heinz natter says:

    Ich war schon oft auf den Lofoten zum Wale gucken, aber nur Schweinswale gesehen. Dann in Dänemark habe ich Wale gesehen 8 Meter lang, zwei Stück aber Tot am Strand und wurden von jungen Mädels gerade zerlegt .Ich fand das schrecklich , die Dänen nicht.

      1. Olaf says:

        Hab gerade von den Walen gelesen. Bei den Worten „ich fands schrecklich – die Dänen nicht“ dachte ich unmittelbar: wird da gesagt die Dänen wären nicht ganz gescheit, oder ähnlich. – Deshalb mein nachstehender Kommentar, der vielleicht etwas auf-/erklären kann.
        Ich wohne in Dänemark, hat ca. 7.000 km Küste, und vor kurzem ist hier in der Nähe ein ca. 15 m Finnwal, geschätzt 25 t., bei DK-Blokhus, der zweite schon an dieser Stelle in diesem Jahr. Wale stranden an vielen Küsten dieser Welt.
        Dass die Wale nicht am Strand liegen bleiben können erscheint hoffentlich logisch. Die Tiere werden deshalb, aus vielen Gründen, zerlegt und weggeschaft. In einem Stück wäre sehr grosses Gerät notwendig (Tieflader, Kräne), die im Sand und mit der Tide zu kämpfen hätten. Und das tote Tier wäre nicht stabil …..
        Es dem organischen Prozess zu überlasen würde Jahre dauern. Schon im Sommer würde der steigende Druck der sich bildenden Gase problematisch werden. Ganz zu schweigen von Fliegen, Ratten, Füchsen uvm. Der Aufenthalt am Strand wäre dann wohl nicht so schön.
        Deswegen wird es an Ort und Stelle gemacht in Zusammenarbeit mit Forschern und Studenten. Es gibt viele Fragen: z..B. wie alt war das Tier, war es erkrankt, hatte es Probleme mit den Orientierungsorganen, folgte es dem Notruf eines anderen Wales, usw. Wale sind tiefe Gewässer gewöhnt, nicht die relativ flachen wie die der Nordseeküste oder in Tasmanien (wo 2009 200 Wale strandeten ).
        Da es momentan keine eindeutige Erklärung für die Strandungen gibt erhofft man sich auch auf diese Art Wissen zu verschaffen.
        Ich hoffe hiermit etwas zum Verständnis beigetragen zu haben.
        Schönen Gruss nach D.

  6. neni says:

    Wie witzig der Beruf ist! Den würde ich auch zu gern sehen.

    Tolle Bildergalerie, mir gefällt neben den hervoragenden! Bildern auch das Layout. :)

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