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Willkommen auf den Malediven

Malediven

Wir landen auf Kaadedhdhoo. Auf einer kleinen Insel, die exakt von der Fläche des Flughafens ausgefüllt wird. Ein Provinzflughafen mit angenehm kurzen Strecken. Nach ein paar Minuten haben wir unsere Koffer und werden freundlich von einem Robinson Club Mitarbeiter in der Ankunftshalle empfangen. Ab diesem Punkt heißt es loslassen, entspannen, du machst Urlaub auf den Malediven, du brauchst dich um nichts mehr selber kümmern.

Nein, auch den Check-In für den Weiterflug brauchst du nicht selber organisieren. Du nimmst einfach Platz in der Lounge, wo es WLAN, Kaffee, Getränke und sogar ein Lunchbuffet gibt. Kostenlos, versteht sich.

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Ich hab so meine anfänglichen Startschwierigkeiten diesen totalen Entspannungsmodus zu aktivieren. Checken die wirklich auch unsere Koffer für uns ein? Vergessen die nicht vielleicht uns die Boardingpässe rechtzeitig zu geben?
Überflüssige Gedanken. Alles funktioniert in einer geradezu perfekten Selbstverständlichkeit.

Malediven

Es ist dunkel als wir ankommen. 60 Kilometer vom Äquator entfernt, mitten im indischen Ozean.
Der Mond scheint ins offene Bad, Palmen und Bananenbäume werfen ihren Schatten in die Whirlpool-Wanne. Wir haben einen Strandbungalow.
Am nächsten Morgen die Feststellung: Ich kann diese perverse Wasserfarbe bereits vom Bett aus sehen. Noch schlaftrunken eile ich raus. Ich bin aufgeregt. Ob das Gesamtbild die klischeehaften Erwartungen erfüllt? Und dann steh ich da.
Blendend weißer Sand, Palmen und eine Wasserfarbe die mir sirenenartig zu ruft, komm rein, komm rein…

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Ich bin tiefenentspannt. Ich realisiere, dass ich volle sechs Tage Zeit hab, um das alles genüsslich und mit permanenter Wirkung in mich aufzusaugen.

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Am Horizont gibt es ein paar weitere Inseln. Einsam. Ob es da noch schöner ist als auf meiner?

Malediven

Robinson Crusoe kommt mir zwangsläufig in den Sinn. Und ich befinde: definitiv nicht beneidenswert.
Ich schwelge im Luxus von Sorglosigkeit, kann jede Minute einfach genießen und möchte das auch nicht für einen Überlebenskampf alleine auf einer Insel eintauschen. Die Herren, die gerade mit frischen Kokosnüssen am Strand entlang laufen und mir zwei reichen bestätigen mich. Dekadente Gedanken.
Aber man darf sich ja auch einfach mal freuen, dass es einem gut geht, oder?

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Wobei ein latent schlechtes Gewissen hab ich. Denn ich war noch nie zuvor in einem Land gewesen, wo ich so wenig mit der Kultur in Kontakt gekommen bin. Die schöne Thaana-Schrift fällt mir nur im Flugmagazin auf. Die maledivische Währung Rufiyaa halte ich nicht einmal in Händen, die Hotelkarte fungiert als Zimmerschlüssel und Zahlungsmittel. Außer dem Flughafen und der Hotelinsel hab ich nichts gesehen.

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Und trotzdem: ich hab es genossen den ganzen Tag auf meiner riesigen Terrasse zu sitzen, das Wasser anzustarren, das Schnorcheln zu entdecken (ich bin süchtig und will mehr!), zwischen den tropischen Pflanzen und im weißen Sand spazieren zu gehen. Jeden Tag wieder auf einen spektakulären Sonnenuntergang zu warten, der nicht kommen wollte (es darf ja auch nicht alles perfekt sein), Unmengen an frischen Früchten und leckerem Fisch zu verdrücken, der Eidechse vor unserem Haus aufzulauern und den Flughunden im Zwielicht auf Nahrungssuche zu zuschauen.

Und irgendwie hab ich sogar die Mückenstiche genossen, die haben das alles real gemacht. Oder werdet ihr von Mücken im Traum gestochen und es juckt tagelang?

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Und falls ihr euch jetzt fragt, wie kann sie sich das denn leisten? Der Robinson Club Malediven und Condor (verfügt über die einzige Direktverbindung von Deutschland auf die Malediven!) haben mich vor der Privatinsolvenz gerettet ;) Ich danke herzlichst.

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Marianna

Marianna ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln, studierte in Berlin Literatur-, Kultur- und Rechtswissenschaften und arbeitete in Indien, Griechenland und München. Sie lebt in Berlin, ist als Autorin, Webdesignerin und Fotografin tätig und ist süchtig nach frischem Koriander.

  1. Leslie Hodam says:

    Moinmoin,

    was für tolle Bilder :) Es sieht fast exakt aus wie auf Fiji, auf den kleinen Inselchen. Da war ich auf meiner kleinen Weltreise. Und wenn der teure Flug nicht wäre, dann könnte man sich die Preise dort sogar relativ gut leisten. Also, falls Du mal in der Gegend bist, unbedingt hin. Das Octopus Ressort auf Waya ist ein Träumchen.

    Herzliche Grüße :)

  2. Volker says:

    Vielen Dank für diese wunderschönen Bilder und den faszinierenden Bericht. Ich habe mich bei der Lektüre sehr entspannt und hoffe, dass ich auch einmal dort sein werde. Ich möchte mich jetzt auch um nichts mehr kümmern :-) …

  3. Jutta says:

    Das würde mir auch gefallen. Die lästigen, gefährlichen Insektenstichen kann man mit Klima Anlage, Ventilator
    u.s.w. vermeiden.

  4. Vielreiser says:

    Hammerschöne Fotos! Und alles so menschenleer … so muss das Paradies aussehen! Darf ich fragen wie die Wassertemperatur war? Sieht so nach 35 Grad aus ;) lg, der Vielreiser (und die Malediven kommen ganz oben auf die Liste!)

  5. Pingback:Die besten Blogs im März 2014: Ab-nach-draußen-Edition! | Reiseblog von HostelBookers

  6. Mina says:

    Hui, bei mir meldet sich ein kleinw enig der Neid *lach* Was für ein Traumurlaub. Was war dem mit dem Sonnenuntergang genau los?

    1. Marianna says:

      Die Sonne wollte patu nicht am Horizont untergehen und den ganzen Himmel in kitschige Farben tauchen. Immer waren da riesige Wolken und haben alles verdorben ;)

  7. Alex says:

    Hallo Marianna,
    ganz toller Bericht der die Sehnsucht nach Freiheit und mehr weckt.
    Im letzten Abschnitt schreibst Du das Dich das vor der Privat Insolvenz gerettet hat.
    Magste das mal kurz erklären?
    Danke Dir schon mal.
    VG Alex

    1. Marianna says:

      Hi Alex,

      danke für deinen Kommentar. Ich dachte, dass wäre selbsterklärend. Ich wollte damit einfach sagen, dass ich nicht die ganze Reise selber finanziert habe. Daher auch der Tag unter dem Artikel: Auf Einladung.

      VG

  8. Valeria says:

    OMG. Wie kannst du mir das antun? Und das auch noch an einem Sonntag-Abend. :/ Den Text habe ich übrigens nicht gelesen, weil Bilder zu magisch sind! Danke dafür! Nagut, dir sei verziehen. Ich gehe mal weiter machen… weiter machen, Träume wie diese (möglichst bald) in die Realität umzusetzen. LG

    1. Marianna says:

      Und dir sei verziehen, dass du den Text zu den Bildern gar nicht gelesen hast ;)
      Danke für deinen Besuch und deinen Kommentar.
      LG

  9. Pingback:Urlaub auf den Malediven - Robinson Club

  10. Marcus says:

    Hat wirklich Spaß gemacht, Deinen Bericht zu LESEN ;-)
    Schöner Schreibstil!
    Gehst Du das nächste Mal Tauchen statt Schnorcheln? Dann sind die Fische noch größer und näher. (David Doubilet macht hervorragende Unterwasseraufnahmen)

    1. Marianna says:

      Freut mich sehr, dass du es gelesen hast ;) und dass es dir gefällt! Danke Marcus!

      Tauchen war ich noch nie, würd ich wohl mal ausprobieren beim nächsten Mal. Kleiner Angsthase bin ich aber schon, weiß nicht recht ob ich unbedingt größere Fische sehen will. Der eine Hai der mir beim Schnorcheln zwar auf gute Distanz begegnet ist, aber dennoch meine Körpergröße überschritten hatte, hat mich total in Panik versetzt (und das ist sogar noch untertrieben;)).

      Nah dran waren sie aber alle! Schildkröten und Rochen gabs auch beim Schnorcheln. Ich plane noch ein Video dazu, dann hab ich Beweise.

  11. Tanja Lohr says:

    Da bekommt man ja gleich richtig Fernweh! Tolle Fotos – am liebsten würde man gleich buchen :o) Für uns gehts erst mal in die DomRep – aber die Malediven sind ein Reiseziel, dass wir uns unbedingt einmal erfüllen wollen!

  12. Thomas says:

    Richtig schöner Eintrag zu den Malediven! Besonders schön sind die Fotos und damit die Eindrücke, die du uns Lesern hier vermittelst. Da bekommt man richtig Fernweh…

  13. Andreas Tokarski says:

    Hallo Marianna,

    es ist ein schöner Bericht mit ganz tollen Fotos.
    Wir waren jetzt auf Velidhu, die Insel ist der Hammer. Wir haben unsere Flitterwochen dort verbracht und werden diese Reise nie vergessen.
    Mehr auf meinem Blog.

    Liebe Grüße
    Andreas

  14. Liebe Marianna, Bilder sagen mehr als tausend Worte und das ist ein wirklich traumhafter Bericht über die Malediven. Danke dafür… :-)

    Auch wir lieben den Inselstaat und in unserem Malediven Blog schreiben wir regelmäßig Inselgeschichten aus dem Sonnenland der Malediven und geben Tipps und Tricks für diejenigen, die das Land individueller bereisen wollen.

    Herzliche Grüße
    Yami & Toddy

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