Eigentlich träumte ich stets davon mal allein (naja, nicht ganz allein – meine Schwester war als Spielgefährtin nie weg zu denken) nachts im Kaufhaus eingeschlossen zu werden, aber die Wiener Oper tut’s für den Anfang auch.
So in etwa zumindest waren die Umstände aus denen nachfolgende Fotografien entstanden.
Die Wiener Staatsoper ist eines meiner persönlichen Wien-Highlights (ein anderes das Burgtheater). Stehplatzkarten an der Abendkasse kann man schon für 3 Euro ergattern. Für gute Plätze muss man sich aber früh anstellen und beim Startschuss, wenn der Gang zur Galerie geöffnet wird den Treppenmarathon meistern.
Das wäre die Option für Stehplätze mit Blick zur Bühne.
Die andere Möglichkeit: Man kommt lässig eine halbe Stunde vorher an, besorgt sich die Karten (sofern es dann überhaupt noch welche gibt) und genießt vor der Albertina einen Käsekrainer mit Blick auf die hübsch beleuchtete Oper, um pünktlich zum Vorstellungsbeginn oben in der Galerie gewiss keinen Platz mehr mit halbwegs gescheiter Sicht zu bekommen.
Da mir das Bühnengeschehen visuell verborgen blieb, mich die Hinterköpfe und Unterröcke der besser platzierten Zuschauer nach einiger Zeit nicht mehr recht interessierten, zog ich auf zum stillen Örtchen und machte eine logische, aber dennoch unerwartete Entdeckung:
Ich hatte das ganze Opernhaus für mich allein.
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