5.30 Uhr morgens in der Kalahari. Wir sind wach, die Sonne noch nicht.
Es ist Winter und deutlich unter 10 Grad. Aber Morgenstund hat Gold im Mund, heißt doch dieser entsetzlich schlaue Spruch, dem ich eigentlich völlig verständnislos gegenüberstehe.
Mit Aussicht auf Tiere gucken in der freien Wildbahn, so ohne Zaun, bekommt man mich sogar ohne Kaffee auch um solche Uhrzeiten aus dem kuscheligen Bett. Das hat auch im Krüger schon geklappt.
Also marschieren wir los in die endlose Weite der Steppe.
Keine Vögel, kein Zirpen. Nur dieser nervige, eisige Wind und unsere beharrlichen Schritte Richtung Sonne, um nicht fest zu frieren.
Und dann kommt sie endlich. Mr. Sonne.
Der Sand färbt sich rot.
Und Tatsache wir sehen sogar die ersten Tiere, Antilopen, Giraffen, Gnus… – zwar teils auf beträchtliche Entfernung, aber ich bin begeistert.
Einfach so in der Kalahari spazieren gehen und plötzlich läuft da eine Horde Zebras zwischen den Bäumen und Sträuchern hervor, hätte ich dann doch nicht erwartet.
Strauße soll es auch geben. Aber die können sich so geschickt als Bäume tarnen, wenn sie den Kopf Richtung Erde strecken. Wir sichten keine.
Und das obwohl mich ein ausgebildeter Ranger begleitet.
Dafür finden wir aber ein großes Loch im Boden. Was da wohl drin wohnt, frag ich mich – ich hoffe heimlich auf Erdmännchen, gehe zielstrebig drauf zu und stecke neugierig meinen Kopf hinein.
Und nun wäre es beinahe fast passiert, der Angriff des Warzenschweins.
Also wär da eins drin gewesen.
In diesen Löcher, lernen wir später, schützen sich Warzenschweine gerne vor der Sonne und mögen überhaupt gar nicht gestört werden. Bei frontaler Konfrontation neigt das Warzenschwein zu Aggression und scheut nicht vor dem Einsatz seiner unschön aus dem Mund herausstehenden Zähne zurück.
Glück gehabt! Denk ich mir.
Danke an Gondwana Collection für die Unterstützung in Namibia.
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