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Das Paradies hat harte Betten

Marlene sitzt auf der Veranda unserer winzigen Holzhütte, die nichts weiter als ein überdachtes Bett ist. Ihre Bauklötze sind Muscheln, Treibholz und versteinerte Korallen. Plastikeimer und Schaufel haben wir fürs Foto beiseite gestellt, es stört die idyllische Szenerie. Die elektrische Zahnbürste passt auch nicht rein, wir nutzen sie aber trotzdem.

Es gibt weder Internet noch Strom. Unser Tagesablauf wird von der Sonne und unserem Hunger bestimmt. Dazwischen gehen wir im türkisfarbenen klaren Meer schwimmen.
Morgens nackt, die anderen Gäste scheinen noch zu schlafen.
Vormittags mit der Kleinen.
Mittags zur Abkühlung.
Am Nachmittag, wenn die Sonne nachlässt darf die Kleine sich ausgiebig in der seichten langen Brandung der Ebbe austoben. Weißer, feiner Sandstrand, zig Meter dehnt er sich der Bucht entlang aus und ebenso weit geht er ins Meer rein.
Das Wasser hat beinahe Badewannentemperatur, Marlene, ihr Vater und ich, wissen das zu schätzen. Kein zögern, kein Überwinden. Die Kleine krabbelt selbstverständlich den Miniwellen entgegen.
Die größte Gefahr scheint von den Kokosnuss bestückten Palmen auszugehen, die den gesamten Strand säumen und den Sandflies, diesen fiesen geradezu unsichtbaren Fliegen, deren Bisse man erst Stunden später bemerkt und dann Qualen leidet. Wir haben Glück, bleiben heil. 
Am Abend färbt sich der Himmel lila und kurz nach Acht ist es dunkel. Der Vollmond erhellt den Strand.
Wie romantisch.

Doch bei mir kommt ein latentes Unbehagen auf. Unsere winzige Hütte, dieses überdachte Bett ist wirklich winzig und steinhart. Die Matratze, wenn man sie euphemistisch so nennen möchte, ist keine fünf Zentimeter dick und liegt auf Holzplanken. Wir passen zu dritt drauf, wenn jeder kerzengrade, die Arme eng an den Körper angelegt liegt.
Die Kleine hält davon herzlich wenig.
Stundenlang liege ich bewegungslos da, starre in die Dunkelheit, finde, dass Johannes viel mehr Platz hat als ich und schwöre mir morgen abzureisen, ich will endlich wieder richtig schlafen.
Ich vermute ich hab geschlafen, zumindest gedöst. Draußen höre ich Vögel, Licht dringt durch die Spalten zwischen den Holzlatten.
Schmerzen. In der Schulter, auf der ich liege, im ganzen Rücken. Ich bin sicher heute wirklich abzureisen.
Öffne die Tür. Bin im Paradies. Bis es wieder dunkel wird.

*** Update ***
Nach insgesamt über vier Monaten in Thailand haben wir unser Euphorie und allerlei praktischen Reisewissen als Herausgeber in unseren wunderschönen Inselguide Thailand – Geheimtipps von Freunden gepackt. Wir behaupten, der wohl schönste Reiseführer zu Thailands Inselwelt!

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Marianna

Marianna ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln, studierte in Berlin Literatur-, Kultur- und Rechtswissenschaften und arbeitete in Indien, Griechenland und München. Sie lebt in Berlin, ist als Autorin, Webdesignerin und Fotografin tätig und ist süchtig nach frischem Koriander.

  1. OnYourPath says:

    Thailand ist einfach ein Traum! Daher wurde es auch zu unserem Zuhause bzw. zu unserer Homebase ;) Schöne Bilder hast du da gemacht, auf Phuket sieht es derzeit leider nicht so aus…

  2. Dieter Saamer says:

    Haben uns auch Sandflöhe aufgelesen, auch in Thailand (sonst nirgendwo) Nicht nur
    lästig, richtig schlimm, brauchten ärztliche Hilfe. Und harte Matratzen sind auch schlimm. Auch ich nähme das alles in Kauf, könnte ich nur dort sein. Alles Gute.

  3. Elisabeth says:

    Thailand ist sehr wunderbar! Ich liebe fotografieren hier. Ich schwimme gern wann die Sonne scheint. Am nachmittag ich lese und höre der Meer.

  4. Pingback:Sport- und Fitnessblogs am Sonntag, 1. Oktober 2017 – hot-sport-news.com

  5. Wunderschöne Bilder. In Thailand war ich nur einmal; die Insel Koh Samui hat mich sehr beeindruckt. Mein Sohn (12) war bisher noch nie in einem fernem Ziel, aber es ist nicht so einfach, mit schulpflichtigen Kindern länger zu reisen. Genießt die Zeit!
    LG
    Ina

  6. Pingback:Sport- und Fitnessblogs am Sonntag, 1. Oktober 2017 – Eigenerweg

  7. Daniela says:

    Voll die schönen Bilder und ich liebe es wie du deinen Text geschrieben hast! Da bekommt man richtig Lust, die nächste Thailand Reise zu buchen. Allerdings mit besserem Bett ;)
    LG
    Daniela von planBvoyage

  8. Olli says:

    Die Qualität der Matratzen im Urlaub kann wirklich einen großen Einfluss auf die Urlaubserfahrung haben. Ich habe schon Orte besucht, an denen die Matratzen einfach himmlisch waren. Sie haben den gesamten Aufenthalt so viel angenehmer gemacht.

  9. Marcel says:

    Thailand wird fast immer in jeder Frage mein Favorit bleiben und ich freue mich schon auf unsere nächste Reise. Alles ist noch recht günstig und die Menschen sind dort so freundlich und man fühlt sich einfach wohl.

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