Ja, ich war in Athen. Und nein, ich werde keine Bilder von Demonstrationen zeigen. Warum? Weil es keine gab. Ich kann auch nicht von streikenden Verkehrsmitteln berichten, weil auch die reibungslos liefen. Und alles in allem war es ein völlig normaler Aufenthalt – wäre da nicht die Krise, weshalb man meint den Griechen, den Athener und das Land im Allgemeinen nun mit ganz anderen Augen zu sehen.
Obdachlose erscheinen als Opfer der harten Sparmaßnahmen, diktiert durch die unmenschlichen Regierungen der EU.
Jeder Frappé schlürfende Smartphone-Nutzer ist wohl Steuerhinterzieher, weil bitte wie kann er sich denn sonst noch Smartphone und den Athener fünf Euro Kaffee leisten. Als würden die Leute hier zu Lande zuallererst ihre Statussymbole verkaufen und Obdachlose erst eine Erscheinung der Krise sein. Gleichwohl kommen mir solche paradoxen Gedanken während ich in Athen Familie besuche. Und obwohl ich weiß, dass älteren Herrschaften stets ohne zu zögern und ohne Aufforderung der Sitzplatz überlassen wird erscheint es mir nun als solidarischer Akt; wie auch die stumme Weitergabe von Metro-Tickets am Ausgang der Station.
Apropos Metro, die wollte ich eigentlich zeigen. Die Athener Metro gehört zu den schönsten Bauten der Stadt und ist auch eines der modernsten Nahverkehrsnetze Europas. Beinahe jede Station stellt ein kleines Kunstwerk dar; entweder durch moderne Installationen griechischer Künstler oder durch die schlichte Präsentation antiker Funde.
Finanziert wurde die Metro übrigens in Teilen von der EU. Gebaut wurde sie von Siemens, einer „großen Korruptionsquelle des Landes“ (Antonis Liakos, Griechenland und Europa. Im Knäuel der Krisenreaktionskräfte – Vorurteile und Richtigstellungen, in Lettre International – ein äußerst lesenswerter Artikel, um auch ein Einblick in die griechische Sicht der Krise zu bekommen).
Sehr gute, realistische Beschreibung.
Όταν γύρισα Αθήνα, το μόνο πού μού άρεσε, ήταν το μετρό. Κατά τα άλλα,
βρίσκεις μία πόλη σε χειρότερη κατάσταση απ‘ ότι την άφησες.
Übersetzung von Pauls Kommentar: “Als ich nach Athen zurückkehrte, war das einzige was mir gefiel die Metro. Im Übrigen findet man eine Stadt vor, die sich in einem schlimmeren Zustand befindet als vor meinem Wegzug.”
Lieber Paul, was ist denn schlimmer als vorher? Und wann war vorher?
Wann wurde die Athener Metro fertiggestellt?
Es gibt derzeit drei Linien in Athen. Wovon die eine nach Piräus (die grüne) raus schon ziemlich lange existiert: seit Anfang des 20. Jh.. Die anderen beiden Linien (blau und rot) wurden 2000 eröffnet, die Stationen werden jedoch immer noch stets erweitert.
Wow, wusste ehrlich gesagt gar nicht das es in Athen überhaupt eine Metro gibt – obwohl im Vorfeld der Olympischen Spiele da wohl bestimmt darüber berichtet wurde ;)
Man sollte diese öffentlichenRäume ruhig auch in anderen Städten mehr für solche Art von Installationen nutzen!
Achja, die Stationen werden auch regelmäßig für öffentliche Ausstellungen genutzt.
Interessant… Du hast auch Familie in Athen?
Schöne Bilder von der Metro.
Ja. Ich bin Halbgriechin und meine Familie mütterlicherseits lebt dort :)
witzig, ich auch :)
Nein, im Ernst?! Cooler Zufall.
Wow! Ich weiß nicht ob mir die Station mit den Bäumen, die mit den bunten Lichtern an der Decke oder die mit den Steinwänden am besten gefällt. :D
Tolle Sache und sowas hätte ich auch gerne in unserem Ort. ;-D
Liebe Grüße
Christina
Meine Lieblingsstation ist die mit den Bäumen, Ethniki Amyna.
Epomeni stasi… :)
:D
Σε διάστημα 25 ετών. Μεταξύ των κακών καί η αυθαιρεσία με τα επακόλουθά της.
Δηλαδή: Das Unkraut wuchert besser als der Weizen.
Übersetzung: “Ich kehrte nach 25Jahren zurück…” Nicht schön zu hören.
Wann warst du denn unterwegs? Die Metro sieht so leer aus, dafür dass sie modern und schick ist…Niemand unterwegs in Athen?
Viele Grüße
aotearoa
Naja, wenn alle in die Metro einsteigen und die dann abfährt, ist es tatsächlich ein paar Sekunden leer auf dem Bahnsteig ;)
Ei der Daus, sieht ja moderner aus, als in Singapur, dann freu ich mich! Bin in 6 Tagen dort :)
Cheerz
Lookinforjonny.com
Viel Spaß!
Hab grad deinen Artikel in der Zeit entdeckt, den Proust Fragebogen. Du bist auch Halbgriechin? Ist ja lustig! Hab mich schonmal gewundert, wie du an Griechenland drangehst vom Thema her, aber auf griechische Wurzeln bin ich damals nicht gekommen.
Die Athener Metro ist wirklich toll, leider schaffe ich es aber nie sie zu fotografieren, weil ich immer nur kurz da bin. Hab mich aber ein bisschen zu Hause gefühlt bei deinen Fotos! :)
Freut mich. Hab wohl durch mein Zwitter-Dasein ’ne recht eigene Perspektive entwickelt, glaub ich. War mir aber nun gar nicht bewusst, dass die so auffällt.
Interessante Bilder einer ebensolchen Metro, über die ich bislang nichts gehört und gesehen hatte. Wirklich ein Gesamtkunstwerk, sehr außergewöhnlich! Danke fürs Zeigen.
Und im Sommer sehr erfrischend ;)
Sehr interessante Betrachtungswinkel – textlich wie bildlich.
Mag ich sehr! :)
LG Claudi
Danke dir Claudi.
Tolle Fotos und eine ganz andere Sichtweise auf die Stadt. Mir hat Athen sehr gut gefallen, wie auch alle anderen Ecken Griechenlands.
Tool, freut mich. Geht mir auch so.
Auf die Idee bin ich auch noch nicht gekommen eine Metro zu fotografieren.
Allerdings habe ich auch noch nicht viele gesehen ! Sieht aber alles toll aus
Danke!