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Wie hast du’s mit dem Reisegepäck?

Reisegepäck Rucksack Wandern

Rucksack und Koffer stehen gleichermaßen für’s Reisen und doch symbolisieren sie ganz unterschiedliche Formen des Reisens.

Der Rucksack: Draufgänger, Abenteurer, spontan, mit schmalen Budget und immer abseits der Touristenpfade.

Der Koffer: Gepflegt, organisiert, vorgebildet, dickes Portemonnaie und scheut die touristische Gesellschaft nicht.

Alles mal wieder Schubladendenken par excellence.

Das Einzige was die Form des Reisegepäcks für mich wirklich aussagt ist, ob man ein gutes Lastentier ist oder nicht.

Ich bin keins. Ich hasse die großen Rucksäcke, ich liebe Koffer. Ich rolle leidenschaftlich gern über Stock und über Stein. Mein Koffer ist ein Funktionsgegenstand und kein Dekoobjekt, der muss das abkönnen. Und er kann!

Trotzdem reise ich individuell und nicht in organisierten Gruppen. Ich setze mich mit Koffer in den indischen Zug unreserved class, stopfe mich mit Koffer in den Minibus zu den bereits 100 Insassen in der ägyptischen Wüste und rolle ihn auch gemächlich – natürlich fluchend – durch den Sand der goanischen Küste.

Nur auf Wanderschaft, da wird er eingetauscht. Aber Obacht, natürlich nicht gegen einen klassischen Backpacker-Rucksack, sondern gegen einen netten Stoffrucksack, in den der 3-Tagesbedarf hinein umgepackt wird.

Rucksack zum Wandern
Mein erster Rucksack seit bestimmt 15 Jahren. Zum Wandern ganz praktisch. Und schee schaut er aus, find ich. Und nicht so überteuert, wie die ganzen Hipsterdinger.

Und wo bleibt das Zelt? Mit dem Zelten hab ich es ja eh nicht so und wenn dann doch mal, dann lass ich es dekadent von Mulis schleppen oder kutschier es im Auto herum. Wie gesagt, ich bin kein gutes Lastentier.

Muli Trekking im Fish River Canyon in Namibia

Für alle, die sich nicht sicher sind, ob sie den Koffer beim nächsten Mal vielleicht auch auf die Indienreise mitnehmen wollen. Es gibt den perfekten Zwitter. Trommelwirbel für den RUCKSACKKOFFER!
Ein Koffer in sportlicher Form mit Rollen, der sich im Notfall auch auf den Rücken schnallen lässt. Ich hab so ein Ding und die Rucksackfunktion in fünf Jahren noch nicht einmal genutzt.

Für alle Pro-Rucksack Reisenden: Bei Bergzeit gibt es einen sehr informativen Artikel zum Thema Wie packe ich meinen Rucksack richtig.

Und ja, am Ende kann ich es euch ja auch gestehen. Optische Gründe gegen den typischen Backpacker-Rucksack spielen bei meiner Entscheidung auch eine Rolle. Denn ich bin definitiv nicht praktisch, sondern visuell veranlagt. Zu meiner Rucksack-Abneigung gesellt sich noch die ganze Riege an Funktionsbekleidung.

Wandern Fish River Canyon Namibia

Und ihr so?

CategoriesAllgemein
Marianna

Marianna ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln, studierte in Berlin Literatur-, Kultur- und Rechtswissenschaften und arbeitete in Indien, Griechenland und München. Sie lebt in Berlin, ist als Autorin, Webdesignerin und Fotografin tätig und ist süchtig nach frischem Koriander.

  1. Mir geht es wie dir. Ich bin auch auch eher visuell als praktisch veranlagt. Ich hatte mal einen Backpacker-Rucksack als ich 20 war. Den habe ich 1x benutzt und bekam beim Absetzen einen Hexenschuss. Seitdem reise ich mich Koffer und seit ein paar Jahren ausschließlich mit meinem superleichten Rimowa-Koffer. Da er vier Rollen hat, rollt er auf glatten Flächen von alleine, ich muss ihn nicht hinter mir her ziehen. Es passt viel rein, er ist stabil und sieht dazu noch superschön aus.

    1. Marianna says:

      Aua und dann auch noch gleich einen Hexenschuss wie fies. Die 4-Rollen Koffer mag ich auch, ist auch nochmal ein deutlicher Unterschied zu denen mit 2 Rollen.

  2. Gigi says:

    Ich habe mittlerweile die ideale Ziwschenlösung gefunden. Seit zwei Jahre pflege ich eine innige Beziehung zu meinem Osprey, einem Zwitter zwischen Koffer und Rucksack. Der ist stabil, hat Rollen und kann bei Bedarf zu einem recht guten Rucksack umfunktioniert werden – das allerdings habe ich auf meinen Reisen bisher nur dreimal gemacht, nämlich dann, wenn ich vor der Überwindung von steilen Treppen stand. Vielelicht ist das ja eine Idee für einen gewissen herren für Weihnachten für dich??? :-)

    1. Marianna says:

      Noch jemand der den Rucksackkoffer befürwortet. Sehr schön! Den von Osprey muss ich mir mal genauer anschauen.

  3. Ingrid Kammel via Facebook says:

    Danke! Danke! Danke! Ich rolle auch immer – fühl mich dabei aber manchmal etwas, sagen wir mal, overdressed ;-) Allerdings ist mir das meistens egal – wer schon mal einen Bandscheibenvorfall hatte, schert sich nicht mehr um pseudo-cooles Traveller-Image :-)

  4. Als Flashpackerin bevorzuge ich den… tadaaa… Rucksacktrolley von Osprey!! Und als Handgepäck eine große Umhängetasche oder einen (leider etwas hipstermäßigen) Tagesrucksack im Retro-Look von Herschel. Kommt einfach gut, wenn man unterwegs die Hände frei hat – und dann auch mal wieder rollen kann.

    Ich bin übrigens auch nicht gerade der Jeans-T-Shirt-und-Turnschuh-Typ und schon gar nicht die, die mit einem Paar Wanderstiefeln und zwei Abzipp-Outdoorhosen auf Reisen geht – deshalb freu ich mich, dass das mal jemand anders auch sagt!!! Da gibt es nämlich sehr gute Alternativen – bequeme Schnürstiefel, Stoffhosen, Kleider + Leggings usw. (Sollte ich vielleicht mal was im Blog dazu machen…?)

    1. Marianna says:

      Rucksackkoffer zum Dritten. Und wieder Osprey. Ich bin ganz neugierig jetzt.
      Beim Thema Kleidung bin ich auch ganz bei dir. Kleider und Leggings kombinier ich auch super gerne. Ist ne gute Idee für nen Artikel :)

  5. Groovy Planet via Facebook says:

    Oh ja. Koffer! Habe auch keine Lust, einen Rucksack durch die Gegend zu schleppen. Erst recht nicht bei 30 + Grad oder so … ;-) PS. Und einen Bandscheibenvorfall hatte ich auch schon …. Toi, toi, toi… ;-)

  6. Johanna Franziska Joy Kriks via Facebook says:

    Ich rolle auch am Campingplatz. Es geht einfach nichts über einen Trolley! Und Röcke finde ich meist funktionaler als jede Wanderhose. ;-) Ist ja auch nett, wenn man nicht in jeder Stadt gleich als Touristin entlarvt wird. ;-)

    1. Marianna says:

      Wie schön, ich bin nicht allein. In Röcken und Kleidern wandere ich auch. Auch gerne in Ballerinas, da gucken die Leute aufm Berg immer blöd ;)

  7. Caroline says:

    Hab ich schon oft gedacht und nie umgesetzt. Werde morgen los, Koffer kaufen. Dann muss ich auch nicht so tief mehr wühlen, meine Sachen rollen sich nicht mehr zu einem Ball und ich laufe nicht mehr verknittert rum :)

  8. Ivana says:

    Bisher immer geschleppt, erwäge aber nun die Anschaffung eines Rucksack-Koffers mit Rollen und bin um jeden Testbericht froh. Die nächste Reise geht nach Nepal, dürfte nicht so unterschiedlich zu Indien sein…. Welche Marke nutzt Du?

    LG,
    Ivana

    1. Marianna says:

      Ich hab Vaude benutzt. War damit über Jahre (4 Jahre) sehr zufrieden. Im letzten Jahr hat das blöde Ding aber eine Rolle verloren und offensichtlich kann man so was nicht reparieren lassen oder nachbestellen.

      Zwei Leserinnen weiter oben nannten aber beide Osprey als empfehlenswert.

      Viel Spaß in Nepal.

    2. Ute says:

      Das ist er: https://www.globetrotter.de/shop/osprey-sojourn-60-209523
      Kann Rucksack und Trolley, hat 4 Wochen Myanmar überstanden oder Probleme. Ich habe nur einmal die Träger ausgepackt und das Ding durch einen Bach getragen. Außerdem kann man ihn wunderbar von Vorne öffnen und muss nicht in die Untiefen eines Rucksacks abtauchen. Und wenn das Tragegestell eingepackt ist, bleibt man auch nicht im Bus überall dran hängen.
      Alles wunderbar!

    1. Marianna says:

      Ich starte hier ja auch keinen Bekehrungsversuch! :D
      Ich wollte bloß sagen, dass individuelles Reisen ja nicht durch nen Koffer unmöglich gemacht wird.

  9. Gabi says:

    Wenn ich beruflich als Stewardess über den Wolken unterwegs bin … ist mir mein silbriger Rollenkoffer mein liebster Kleiderschrank. Auf einer 4wöchigen Südamerikatour wüsste ich nun wirklich nicht, wo ich ihn unterbringen sollte und wie ich damit nach Machu Picchu geklettert wäre oder am besten den Einbaum im Amazonas Dschungel bestiegen hätte – da bin ich dann eher ganz klassisch unelegant und auch noch gerne ein „Lastentier“ mit ganz und gar zerknitterter Garderobe, die nach spätestens zwei Wochen so schön am ganzen Körper klebt ;-) (siehe Amazonas Bilder auf Webseite) Ganz lieben Gruß von Gabi

    1. Marianna says:

      Liebe Gabi,

      gut da würde ich auch keinen Koffer mitnehmen, sondern den Rucksackkoffer :)
      Und bei extra Wanderungen schon gar nicht das ganze Gepäck, wenn es sich machen lässt, lager ich das irgendwo zwischen. Ist eventuell einwenig mehr logistischer Aufwand, aber ist mir die Erleichterung wert.

    1. Marianna says:

      Ich sollte an meiner Rückenmuskulatur arbeiten, vielleicht würde ich den Rucksack dann auch als praktischer empfinden und nicht als Folter. ;)

  10. Kathi says:

    Bisher bin ich wohl eher ein Koffer-Reisender. Bisher bin ich aber auch nicht wirklich von Ort zu Ort gereist, sondern bin an einem Ort geblieben oder nur selten weitergezogen. Daher fand ich den Koffer immer recht praktisch. Will aber unbedingt noch einmal eine Tour durch Europa machen, mit der Bahn, Bus und was sich sonst so findet. Da bietet sich ein Rucksackkoffer wohl am besten an, da ich ähnlich wie du, auch kein Lastentier bin ;)

  11. Pingback:How to write a (somewhat) great travel journal! « Bedouin Writer – Reiseblog

  12. oli says:

    Hab bei bei meiner Portugalreise vor ein paar Tagen zum ersten Mal einen Rollkoffer mitgenommen, weil er den Handgepaeckbestimmungen des Lowcostcarriers meines Vertrauens besser entsprach und ich ohnehin ein Auto mietete. Mein Fazit: Unglaublich unpraktisch und anstrengend, Bei jeder Treppe muss ich das Teil in die Hand nehmen und hochschleppen. Und den Koffer im Alfama den Berg hochzuziehen ist auch keine Freude. Das naechste Mal kommt wieder der Rucksack zum Einsatz.

    Ansonsten bin ich aber ganz deiner Meinung, dass die Frage nach Koffer oder Rucksack zu unrecht ideologisch aufgepauscht ist. Im Endeffekt ist es einfach die Art von Gepaeckstueck, mit der man sich am wohlsten fuehlt.

  13. Holger says:

    naja bin da ziemlich das Gegenteil,
    als ehemaliger Pfadfinder bin ich da natürlich vorbelastet aber ich ziehe in jedem Fall den Backpacker-Rucksack vor…je nach Bedarf halt Tagesrucksack bis 85 Liter Monster.
    Wer gerne Touren wandert der müsste sich eigentlich ganz gut mit dem Lastentier-Dasein abgefunden haben und ich sehe keine Nachteile abgesehen von dem naja mäßigem Aussehen und den Vorurteilen denen man manchmal begegnet wen man so ein Ding trägt.
    Was mir wichtig ist: Ich habe immer beide Hände frei…wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, dass man etwas, naja, länger, breiter und höher ist dann sind selbst Supermärkte kein Problem (wichtig wenn man alleine unterwegs ist und nicht einer draußen mit dem Gepäck warten kann), Treppen und generell alle untergründe sind kein Problem nur sollte man bei längeren Laufstrecken stabile Schuhe haben (einfach weil man sich sonst die Füße zu Brei läuft was zugegeben ein nicht kleiner Nachteil ist).
    …Wie auch immer, der Rucksack ist für mich so toll weil man sich ab einem gewissen Punkt keinen Kopf mehr über ihn machen muss

    1. Marianna says:

      Verstehe deine Argumente sehr gut. Bei mir ist es bloß eher umgekehrt, dass ich mir ständig Gedanken über den Rucksack mache und mich minütlich frage, wann ich den denn jetzt wieder ablegen kann. :D

  14. Zypresse says:

    Och mein Image, das ist mir egal. Ganz klar: Koffer. Ich tue mich schwer mit dem Schleppen und finde Rollenkoffer einfach superpraktisch (wenn auch: laut!). Mein alter Rucksack staubt im Keller langsam ein… und niemand (nicht Neffe, Nichten, Patenkinder…) will ihn haben. Als Handgepäck liebe ich einen Rucksack mit Laptop-Fach und auch sonst mit vielen kleinen Fächern durchorganisiert. Und für die Kamera habe ich (neben einem Kamera-Rucksack) seit einem knappen Jahr eine Passport Sling – die ist vor allem in der Stadt sehr praktisch: Raum für Kamera und Wechselobjektiv, den wichtigsten Kram einer Frauenhandtasche und ein Wasserflaschenfach. Lässt sich gut tragen und hat sich bewährt.

    Danke für den interessanten Beitrag und die vielen spannenden Kommntare!

    1. Marianna says:

      Stimmt, die können fürchterlich laut sein.
      Fällt einem meist nachts auf, wenn man immer das Gefühl hat die ganze Nachbarschaft damit aufzuwecken.

  15. Pingback:Reisewörtliches von Profis (13) | Globetrotter-Info

  16. Elisabeth says:

    Endlich jemand, der mir aus der Seele spricht :D Meine Schultern schmerzen ja schon, wenn ich meinen Rucksack mit meiner DSLR-Kamera ein paar Stunden herumschleppe. Ein ‚Backpacker‘-Rucksack stellt für mir also eher einen Alptraum da. Ich hab aber eine Frage: Ich fliege Jänner-Februar nach SO-Asien und die nette Dame im Reisebüro, die selbst auch schon dort war, meinte, dass man dort nicht mit einem „harten“ Trolley reisen soll. Wenn schon Trolley, dann eher ein weicher, also aus Stoff und nicht Hartschale oä., da sie einen sonst eventuell in Bussen nicht mitnehmen, weil sie die Koffer nicht so gut einschlichten können. Stimmt das? Hat jemand schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht? Und/oder hat jemand eine Empfehlung für einen Rucksacktrolley, der nicht allzu teuer ist (ich werde ihn nach dieser Reise womöglich nie wieder verwenden, sondern greife in Zukunft dann doch lieber wieder auf meinen supertollen Trolley zurück). Danke schonmal :)

    1. Marianna says:

      Hallo Elisabeth,

      meiner Erfahrung nach kriegen die jedes Gepäckstück untergebracht.
      Aber mit einem Rucksacktrolley/Rucksackkoffer gehst du auf Nummer sicher.
      Schau mal online, bei Ebay bzw. Ebay Kleinanzeigen, Amazon oder in Läden wie TK Maxx, da wirst du bestimmt fündig für ein nicht allzu teures Exemplar.

      LG
      Marianna

  17. Pingback:Projekt "minimalistisch packen" - mit Handgepäck nach Mittelamerika

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