Nashorn Namibia Waterberg

„If Jay-Jay says run, run! If Jay-Jay says stand, stand.“

Das waren die Worte unseres Rangers als wir unsere Nashorn-Walking-Safari starteten.

Nashorn Namibia Waterberg

Zwei Stunden sind wir Jay-Jay über Stock und über Stein gefolgt. Im Kreis und wieder zurück. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben. Beim Wartenberg-Plateau leben insgesamt drei Nashörner und wir sollen jetzt eines davon zu Fuß finden. Hahaha…
Jay-Jay ließ nicht locker.
„Here they are“, sagt Jay-Jay auf einmal. Und keine 10 Meter entfernt liegen zwei riesige Breitmaulnashörner rum.

„Oh Shit!“ War tatsächlich meine erste Reaktion. Ist dann doch ein ganz anderes Gefühl, wenn man 3-4 Tonnen schweren Geschöpfen zu Fuß gegenübersteht.

„You trust Jay-Jay?“
„I trust Jay-Jay!“ meine Antwort. Wir gingen noch näher ran.
Ich hab kein Gefühl für Entfernungen, aber ich schätze, wir, die Nashörner und ich, standen uns zum Schluss knappe fünf Meter entfernt gegenüber. Und ich denke auch, die Nashörner waren mindestens so glücklich wie ich über unser Kennenlernen. So was wollte ich immer schon mal machen. Zu Fuß auf Safari gehen und riesige Tiere treffen.

Warum ich das ganze überlebt hab?
Weil Jay-Jay ein grandioser Ranger ist und bereits seit sieben Jahren mit den drei Nashörnern beim Waterbergplateu arbeitet. Sie kennen ihn, seinen Geruch und seine Stimme. Auch sie vertrauen ihm. Wichtigste Regel daher: keine zwei Schritte von Jay-Jay entfernt stehen, sonst trennen sich die Gerüche und die Nashörner würden definitiv angreifen.

Nashorn Namibia WaterbergNashorn Namibia Waterberg

Danke an Waterberg Wilderness für die Unterstützung zur Walking-Safari.

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Marianna

Marianna ist Hamburgerin mit griechischen Wurzeln, studierte in Berlin Literatur-, Kultur- und Rechtswissenschaften und arbeitete in Indien, Griechenland und München. Sie lebt in Berlin, ist als Autorin, Webdesignerin und Fotografin tätig und ist süchtig nach frischem Koriander.

  1. Nina says:

    … und wohin man denn da auch rennen sollte, wenn so ein Nashorn wild wird. Hat nicht so viele nashornsichere Bauten in den nahen Umgebung, vermute ich ;-)… ha ha…

    Gut, dass die grauen Riesen so relaxed waren! So sehen sie ja herzallerliebst und friedlich aus :-)

    1. Marianna says:

      Uns wurde gesagt, rennt hinter den nächsten Baum. Nashörner sehen wohl einfach nicht besonders gut und da soll das hinterm Baum verstecken ausreichen, um zu überleben.
      Ich hab’s nicht getestet. Zum Glück!

  2. World Air says:

    Wow, sehr schoener Artikel. Und sehr wahrheitsgetreu! Wir (ein Tour Operator in Tanzania) fangen nun auch an Blog zu schreiben und fuehlen uns sehr inspiriert, danke schoen.

    PS: Sorry in meinem vorigen Kommentar war ein Tippfehler im Link ;-)

  3. Antje says:

    Oh – was für ein tolles Erlebnis! Umso wertvoller, wenn man bedenkt, dass die Generationen nach uns wahrscheinlich keine Chance mehr haben, Nashörner in freier Wildbahn zu erleben…

  4. Isa says:

    I wish I could understand more of the story, but my German is so bad! As terrifying as they may be up close, though, I can’t help but think how cute this guy is!

  5. herbert says:

    Hallo Marinna,
    am Waterberg gibt es nur Breitmaul-Nashörner. Die sind ganz harmlos und den Touristenauftrieb gewöhnt. Auch ohne Jay Jay würden Sie Dir nichts tun!
    Anders sähe die Sache aus, wenn es Spitzmaul-Nashörner (auch „schwarze“ Nashörner genannt) gewesen wären. Bei Spitzmaul-Nashörnern ist jede Annäherung lebensgefährlich! Das wird oft verwechselt und benutzt um am Waterberg naiven Touristen Angst einzuflößen und dem „Nashorn-Erlebnis“ am Waterberg mit einem Gefahren-Kick zu überhöhen.
    Das Problem dabei ist, dass viele Touristen den Unterschied nicht rechtzeitig erfahren und schwer oder tödlich verletzt werden, wenn sie in einem anderen afrikanischen Wildpark einem Spitzmaul-Nashorn begegnen und versuchen, genauso nahe heranzukommen..

    1. Marianna says:

      Hi Herbert,

      danke für die Infos. Sehr interessant! Allerdings tut das dem Erlebnis und dem Effekt plötzlich vor so einem gigantischen und seltenen Tier zu stehen überhaupt keinen Abbruch. VG

  6. Oezkurt says:

    Hallo hatte dieses Jahr mein Rino-Walking allerdings nicht in Namibia sondern in Zimbabwe, genauer in der Imiri Lodge bei Harare kann ich jedem nur ans Herz legen.
    Super Lodge, kleiner Familienbetrieb, echte Alternative für alle die nicht den großen Kompfort brauchen,
    Werde auf jeden Fall wieder hinfahren

  7. Pingback:Immer wieder Indien - Weltenbummlermag berichtet über Reisen | Familienreisen-Blog: For Family Reisen

  8. Michael Blahm says:

    ich fahre selber mit Touristen auf Safari in Kenia, und komme selber oft den Nashörnern nahe. Sicher war es eine unvergessliche Erfahrung, aber ich hoffe das es nie einer nachmachen möchte. Wenn ich am Lake Nakuro die Nashörner sehe und oft nahe komme, immer auf Abstand, es bleiben wilde Tiere und die Verantwortung wenn was passiert möchte ich nicht haben.

  9. Anja says:

    Hi, das klingt nach Abenteuer pur. Ist bestimmt unbeschreiblich, neben einem solch riesigen Tier ohne Schutz zu stehen. Ich hoffe, ich kann das eines Tages auch mal erleben ;-)

  10. Lynn says:

    Respekt! Ich hatte ehrlich gesagt schon Angst, als ich am abgesperrten Wasserloch in Etosha plötzlich Nashörner vor mir hatte. Die sind irgendwie noch viel größer als auf Bildern. Aber so eine Begegnung ist allemal eine tolle Erfahrung!

  11. Janet says:

    Mit der Geschichte hast du mir gerade ein wundervolles Schmunzeln ins Gesicht gezaubert – da sie ja gut ausgegangen ist, ist das bestimmt ein absolut unvergessliches Erlebnis für dich! Ich liebe Afrika, war selbst auch schon mehrfach auf Safari, aber Nashörner habe ich leider immer nur aus min. 20 Metern Entfernung gesehen, Tolle Aufnahmen!!!

    1. Marianna says:

      In Swasiland im Hlane Royal National Park haben wir Nashörner auch aus der Nähe beobachten können.
      Danke für das Lob!

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